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Kann mein Workshop die Welt revolutionieren?

Mit einigem Erstaunen erreichte mich vor ein paar Tagen ein Telefonat eines mir gut bekannten Bandchefs und passionierten Bassisten, dessen Gitarrist und Mixerin einen meiner letzten Workshops besucht hatten.


„Seit meine Leute in Deinem Workshop waren, wollen sie die Welt revolutionieren.“


Was war geschehen?


Getreu dem Motto – WENIGER ist oft MEHR - ist insbesondere für den Bühnensound leiser oft besser als laut, ist eine meiner Workshop-Botschaften und so hat sich besagter Gitarrist entschlossen sein Instrumentensignal direkt nach der Effektstrecke mit einer Ampsimulation auf den FOH-Mixer zu legen. Seinen Amp nutzt er seitdem on Stage im Flüstermodus nur noch für das Monitoring seines eigenen Instrumentes.

Ich bin erstaunt, denn gerade mit Gitarristen hat man oft seine liebe Not, wenn es um Lautstärke geht. Oft beginnt die Nerverei schon beim Aufbau der Backline, denn ein Amp ist schnell aufgestellt und nicht wenige Saitenzupfer meinen uns Tonlern dann eine Freude zu machen, wenn sie ihr Können sofort unter Beweis, während wir noch auf der Bühne rumkriechen, Strippen ziehen und Instrumente und Amps mikrofonieren.


Das ist übrigens der Grund, weshalb ich während dieser Phase immer Gehörschutz trage. Damit schließe ich die Gefahr aus, mein Hörvermögen auch dann zu verlieren, wenn ein Drummer meint unbedingt in die Kessel hauen zu müssen, wenn ich gerade die Mikros an seiner Kick in Position bringe, denn auch Drummer geben gerne eine Kostprobe ihres Könnens, wenn wir noch am Ackern sind.


Zurück zum Telefonat.


Wie sich herausstellt, bestand das vorläufige Ergebnis der genannten Revolution nun aber darin, dass beim letzten Live-Gig der Band nur noch der Gitarrist selbst sein Instrument sehr gut hörte. Die Kollegen hingegen hatten das Gefühl, ihren Gitarristen diesmal nicht mit dabei zu haben, obwohl der Platz im Tour Bus mit einem Kollegen besetzt war, der ihm verdammt ähnlich sah.


Ich begrüße die Absicht bereist auf der Bühne zu versuchen einen ordentlichen Sound aus der Backline zu produzieren und freue mich, dass mein Workshop Musiker offenbar zu derartigen Versuchen animiert. Dass es mir offenbar gelungen ist ausgerechnet eine Gitarristen dazu bewegt zu haben dem Prinzip LEISER ist besser als zu LAUT, zu folgen, macht mich nahezu stolz. Genau das wollte ich erreichen – ein Gitarrist weniger mit dem man vor dem Gig über Lautstärke diskutieren muss.


Klar ist allerdings, dass sein Instrument nun ggf. auf die Monitorwege der Kollegen gelegt werden muss, um auch sie an seinem Tun teilhaben zu lassen. Waren die Kollegen des Gitarristen durch das neue Setup ihres Gitarristen einfach nur verblüfft und dachten – er wird garantiert beim Konzert garantiert wieder lauter – und haben sich deshalb im Soundcheck sein jetzt on Stage deutlich leiseres Instrument nicht auf ihre Wedge legen lassen? Oder war wieder zu wenig Zeit für einen ordentlichen Soundcheck und die Technikerin hat einfach ihr Standardfile der Band auf den Digitalmixer gezogen und los ging's?


Klar wird an diesem Vorkommnis, dass ein transparenter Bühne Sound eine, wenn nicht sogar die Mutter einer guten Performance einer Live-Band ist.


Egal wie, aber Musiker und Tontechniker müssen miteinander sprechen. Keine der beiden Seiten sollte sich mit Halbheiten zufrieden geben. Der Aufforderung - mach deinen Gitarrenamp bitte etwas leiser - wiegt ebenso schwer, die die Aufforderung des Sängers - mach mich mal noch'n bisschen lauter im Monitor.


Mein Tipp:


Wird die Zeit vor dem Konzert knapp, muss wenigstens der Bühnensound gecheckt werden. Nur wenn der stimmt ist die Grundlage für ein tolles Konzert gelegt. Klar der FOH-Mixer hat in dem Fall in den ersten Live-Minuten richtig Stress, aber sollte doch aufgrund seiner Erfahrung in der Lage sein, in kürzester Zeit einen akzeptablen Sound für`s Publikum zu liefern. Über den weiteren Verlauf des Konzertes wird dann weiter am FOH-Sound gearbeitet und wie bei einer falschen Note, ist sie einmal raus, gerät sie schnell in Vergessenheit, ist es auch mit den ersten ein, zwei Minuten eines nicht ganz optimalen FOH-Sounds - ER GERÄT IN VERGESSENHEIT

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