Eine Band geht ins Studio, um ihre Musik nicht nur von der Bühne, sondern zusätzlich als CD, LP oder als Online-Stream unters Volk zu bringen. Ganz nebenbei ist das natürlich auch ne prima Einnahmequelle, um die Bandkasse aufzubessern, wenn die Leute nach dem Konzert am Merch-Stand einen signierten Tonträger mitnehmen.
Die Musik-Produktion ist allerdings ein sehr komplexer Prozess und häufig teilen sich unterschiedliche Leute die verschiedenen Aufgaben. Recording, Mix & Master stammen häufig nicht aus einer Hand.
Ich hocke nun schon seit Wochen im Studio, komm da nur raus wenn`s Essen gibt, ich ins Bett muss oder ein Live-Gig ansteht. Seit Wochen mische die Aufnahmen einer Dresdner Band, die sie bei ihrer 2. Recording-Session im Castle Studio in Röhrsdorf aufgenommen haben. Die Band liefert also die einzelnen, unbearbeiteten Tracks aus der Session zur weiteren "Veredlung" via Dropbox bei mir an. Dazu gibt's zur groben Orientierung noch ein paar Songs anderer Künstler als Referenz, so dass ich etwa weiß wohin die "Reise" beim Mix gehen soll.
Die Schwierigkeit bei der Bearbeitung solcher Aufträge besteht in erster Linie darin, dass man sich aus Zeitgründen, oder aus Gründen der Entfernung, nur selten persönlich, d.h. direkt im Studio vor dem Mix(er), mit dem Auftraggeber abstimmen kann. Entweder laufen die Infos über die üblichen Messenger-Dienste im Abkürzungs-Deutsch, über ausführliche E-Mails und im günstigsten Fall über ein persönliches Telefonat.
Aber was heißt hier im "günstigsten" Fall"?
So günstig sind weder ein Telefonat noch die anderen Kommunikationsformen nicht. Entweder kommt es hier zu für mich schwer oder nur mit erhöhtem Aufwand nachvollziehbaren, un konkreten Hinweise, wie "mach mal so ungefährnach 30 sek. die Snare lauter" oder "in der Mitte ist mir der Bass zu fett".
Was soll man damit tun? Es droht ein ewiges Hin und Her, das vermutlich alle nur nervt.
Auf der Suche nach einer Lösung bin ich im Netz auf Filepass gestoßen, ein interessanter Online-Service, der im wesentlichen 2 Probleme im oben geschilderten Umfeld deutlich vereinfacht.
(1) Die Abstimmung bis zum Endergebnis
Der Kunde (in dem Fall die Band) erhält Zugang zu meinem aktuellen Mix und kann diesen in unkomprimierter Form steamen. Direkt im Mix kann der Kunde dabei an den entsprechenden Stellen Kommentare abgeben, die ich dann einfach der Reihe nach abarbeite, ohne etwas zu vergessen. Gut übrigens auch, dass mich Filepass per E-Mail automatisch informiert, wenn in meinen Projekten unerledigte Hinweise vorliegen.
So weiß ich gleich am Morgen, was zu tun ist und setzt mich sofort wieder ran.
(2) Die Bezahlung meiner Arbeit
Wie macht man`s nun richtig?
Zahlt der Kunde erst und nach Geldeingang schickt man ihm den fertigen Mix per Download oder USB-Stick? Oder gibt man das Ergebnis teils stundenlanger Arbeit raus, bevor die Kohle auf dem Konto ist?
Da man je Projekt auf Filepass festlegen kann, ob der Kunde die Datei downloden oder tatsächlich nur streamen kann, ergibt sich auch Möglichkeit, den Download davon abhängig zu machen, ob der Kunde den Mix bezahlt hat. Die Bezahlung kann er dann sogar direkt über Filepass abwickeln.
Also ich will hier keine Werbung machen, aber das ist mal ein Online-Service, der wirklich Sinn macht.
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